Mittwoch, 3. Mai 2017
palmöl schädlich
Naturerbes Genoziden: Schädliche Palmöl

Jede Schädigung von Naturerbe, gleichgültig welchem Volke es gehört, bedeutet eine Schädigung zum uns allem.

Illegaler Holzeinschlag, Brandrodung, und zunehmender Druck durch landwirtschaftliche Nutzung, unzureichendes Management außerdem Wilderei auf Naturerbes Gebiet gefährden unsere
Flora und Fauna.

Genozid auf Tropische Regenwälder von Sumatra:

1) Nationalpark Gunung Leuser gehört zu den 18 indonesischen Regionen, welche der WWF als Teil der 200 wichtigsten Ökoregionen zum Schutz der weltweiten Biodiversität klassifiziert hat. 174 Säugetierarten kommen im Park vor, drei davon endemisch und 21 gefährdet. Über die kleineren Säugetiere ist wenig bekannt. 380 Vogelarten werden gezählt, 13 davon endemisch und 52 gefährdet. Einige der wichtigsten Spezies: der Sumatra-Orang-Utan, das Sumatra-Nashorn und der Südliche Schweinsaffe. Wichtige Pflanzen sind Rafflesia arnoldii und Amorphophallus titanum. Zu den wichtigsten Vogelarten zählen der Sumatra-Blauschnäpper und die Malaienente.

2) Nationalpark Kerinchi-Seblat kommen 85 Säugetierarten vor, fünf davon sind endemisch und 23 auf der Liste der bedrohten Arten. 370 Vogelarten leben dort, 13 davon sind endemisch und 58 gefährdet. Einige bedeutende Säugetierarten leben dort: der Sunda-Nebelparder, der Schabrackentapir und das Sumatra-Nashorn. Die Population des Sumatra-Tigers im Kerinci-Seblat-Nationalpark ist die höchste, was ihn zu einem der 12 weltweit wichtigsten Tiger-Schutzgebiete macht. Seltene Vogelarten: die Malaienente und der Sumatra-Laufkuckuck. Wichtige Pflanzenarten: Hopea beccariana und Shorea ovalis ssp. Seicea.

3) Nationalpark Barisan Selatan zählt 98 Säugetierarten, eine davon ist endemisch und 25 gefährdet. 379 Vogelarten sind gelistet, sieben davon sind endemisch und 58 gefährdet. 59 Reptilien- und Amphibienarten wurden gezählt. Es kommen dieselben Vogelarten wie im Kerinci-Seblat-Nationalpark vor. Unter den Säugern finden sich Sumatra-Elefanten, unter den Reptilien Lederschildkröten.

Palmöl ist in unserem Leben allgegenwärtig – es steckt in unserem Essen, in Kosmetika,in Putzmitteln und im Autotank. Es beschert Großkonzernen riesige Gewinne und raubt Kleinbauern Land und Lebensgrundlagen. Vertreibungen, Regenwaldrodungen und Artensterben sind Folgen unseres Palmölkonsums.

Vor allem wegen der Nachfrage als Rohprodukt für die kostengünstige Herstellung von Biokraftstoffen, Kerzen und Waschmitteln, der deswegen einhergehenden Abholzung großer Regenwaldflächen zur Anlage von Plantagen in den Wachstumsgebieten der Ölpalme steht der Anbau von Ölpalmen weisen darauf hin, dass für die Errichtung von neuen Ölpalmplantagen in großem Umfang Regenwälder zerstört werden. Diese Aussagen wurden durch Forschungsergebnisse auf der Basis von Daten der FAO bestätigt, nach denen zwischen 1990 und 2005 1,87 Millionen Hektar Palmölplantagen in Malaysia und mehr als 3 Millionen Hektar in Indonesien neu angelegt wurden, von denen mehr als die Hälfte durch Abholzung von Wäldern entstand.

Während für Palmöl und andere biogene Energieträger ein in der Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung seit 2007 gesetzlich vorgeschriebenes Zertifizierungssystem die ökologische und soziale Nachhaltigkeit des Anbaus in Zukunft gewährleisten und damit ungewollte Auswirkungen wie Urwaldrodung und Menschenrechtsverletzungen verhindern soll, wird die Produktion der anderen Palmölprodukte wie Kosmetika und Margarine weiterhin nicht Nachhaltigkeitskriterien unterworfen sein.



- Illegaler Holzeinschlag, Brandrodung, und zunehmender Druck durch landwirtschaftliche Nutzung (Anstieg des Grundwassers und ), unzureichendes Management außerdem Wilderei und Pläne für Straßen durch das Naturerbes Gebiet gefährden die Wälder.
- Auch auf sogenannten „nachhaltig bewirtschafteten“ oder „Bio“-Plantagen kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen.
- Arbeiter sollen mit falschen Versprechungen angelockt und zu Zwangsarbeit gezwungen worden sein.
- Es wird von Tausenden von Kindern berichtet, die auf Palmölplantagen Fronarbeiten zu leisten hätten.
- In Indonesien stehen mehr als 700 Landkonflikte in Zusammenhang mit der Palmölindustrie.
Die indigene Bevölkerung wird teilweise von den RSPO-zertifizierten Firmen mit Gewalt vertrieben, Menschenrechtsverstöße werden kaum geahndet.
- Auch wird in vielen Palmölplantagen das Herbizid Paraquat eingesetzt, das jährlich zu Tausenden Vergiftungsfällen bei Plantagenarbeiterinnen und Kleinbauern führt.
- Immer wieder erscheinen Berichte über Brandstiftungen, um für neue Palmölplantagen Raum zu schaffen, z.B. Sumatra 2014. Spektrum schreibt 2014: „Allein aus dem Absetzbecken einer typischen südostasiatischen Palmölplantage entweichen demnach pro Jahr über 3000 Tonnen Methan – das entspricht den Kohlendioxidemissionen von mehr als 22.000 Autos in den USA im gleichen Zeitraum. Der gesamte Methanausstoß der indonesischen Produzenten erhöht die Treibhausgasemissionen des Landes um ein Drittel.“
- CO2- und Methanemissionen sorgen dafür, dass der aus Palmöl produzierte Biosprit drei mal so klimaschädlich ist wie Treibstoff aus Erdöl.

Achtung!!!

Verbraucher bekommen von all dem wenig mit. Unser täglicher Palmölkonsum hat jedoch auch für uns persönlich direkte negative Auswirkungen: In raffiniertem Palmöl sind große Mengen gesundheitsschädlicher Fettsäureester enthalten, die das Erbgut schädigen und Krebs verursachen können.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnt vor sogenannten Prozesskontaminanten in Lebensmitteln, die raffiniertes Palmöl enthalten. Das sind unerwünschte Stoffe, die bei der industriellen Verarbeitung entstehen. Auch in Lebensmitteln mit anderen stark erhitzten pflanzlichen Ölen und Fetten als Zutat können diese Schadstoffe vorkommen. Es handelt sich um Glycidyl-Fettsäureester (GE), 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD), 2-Monochlorpropandiol (2-MCPD) und deren Fettsäureester. Die höchsten Konzentrationen von GE wie auch von 3-MCPD und 2-MCPD (einschließlich Estern) wurden in Palmölen und Palmfetten gefunden, gefolgt von anderen Ölen und Fetten, so EFSA. Nach Angaben der Risikostudie der EFSA enthält Palmöl/Palmfett im Mittelwert 3.955 μg/kg (Mikrogramm pro Kilogramm) Glycidol, hingegen Sonnenblumenöl 269 μg/kg, Rapsöl 166 μg/kg, Olivenöl 15 μg/kg. Bei 3-MCPD und 2-MCPD werden ähnliche Verhältnisse angegeben (siehe Tabelle 11, 12, 13 sowie Grafik 5).Glycidol hat erbgutverändernde und krebserzeugende Eigenschaften und wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ (Gruppe 2A) eingestuft. 3-MCPD betrachtet die Agentur als genotoxisch.Medienanstalten und Verbraucherschutzorganisationen haben Markenprodukte - darunter Babymilch, Kekse, Kindersnacks und Kartoffelchips, die Palmöl enthalten, in Labors untersuchen lassen und Berichte über die darin festgestellten Kontaminanten veröffentlicht.
Die Lösung!

a) Druck auf die Politik erhöhen (Auf abgeordnetenwatch.de kann jeder die Bundestagsabgeordneten mit den Folgen der Biospritpolitik konfrontieren.) die für Biosprit und Palmölimporte verantwortlich sind. Demonstrationen und kreative Straßenaktionen machen den Protest für Menschen und Medien sichtbar.
b) Lassen sich leicht palmölfreie Alternativen finden.
c) Online-Protestaktionen üben.

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